Das Hamburger Straßenmagazin – 25 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe

Hinz&Kunzt ist im November 1993 nach Londoner Vorbild („Big Issue“) entstanden und leistet seitdem Lobbyarbeit für Obdachlose, ehemals Obdachlose und Arme. Mehr als achtzehn Millionen Zeitungen wurden bisher verkauft und haben Brücken zwischen Menschen mit und ohne Wohnung gebaut. Das Projekt finanziert sich selbst und ohne öffentliche Gelder – je zur Hälfte durch Verkaufs- und Anzeigenerlöse und durch Spenden.

Hinz&Kunzt erscheint monatlich mit einer Auflage von rund 55.000 Exemplaren. Das Magazin wird von Profis geschrieben und gestaltet. Herausgeber ist der Diakoniechef Dirk Ahrens. Verkauft wird das Magazin auf den Straßen von rund 530 wohnungslosen bzw. ehemals wohnungslosen Verkäufern.

Die Hinz&Künztler kaufen jede Ausgabe für 1,10 Euro und verkaufen sie für 2,20 Euro weiter – 1,10 Euro davon geht direkt an den Verkäufer. Genauso wichtig wie die Möglichkeit Geld zu verdienen, ist für die meisten jedoch der Kontakt zu Menschen und das Gefühl, eine Aufgabe zu haben und wieder gebraucht zu werden. Über den Verkauf des Magazins hinaus bietet das Projekt den Verkäufern vielfältige Hilfestellungen und Freizeitangebote an. Drei Sozialarbeiter unterstützen bei der Wohnungssuche, suchen Entgiftung- und Therapieplätze, sind bei Behördengängen dabei, vermitteln in kostenlose Rechts- und Schuldnerberatung und nehmen sich Zeit für individuelle Beratungsgespräche. Eine rumänischsprachige Sozialarbeiterin kümmert sich um die Verkäufer, die mit ihren Familien ganz neue Anforderungen an das Hilfeprojekt stellen.

22 ehemals Wohnungslose haben im Projekt, v.a. im Vertrieb, einen festen Arbeitsplatz erhalten und sorgen mit kaufmännischen Kollegen für professionelle Abläufe bei Hamburgs größtem Beschäftigungsprojekt für Obdachlose und ehemals Obdachlose.

Im August 2018 übergab Peter Winter im Auftrag der Reichsbund Stiftung einen Scheck im Wert von 5.000 Euro an das Straßenmagazin Hinz&Kunzt in deren Geschäftsstelle Hamburg für eine weitere Unterstützung dieses Projekts.

Weitere Infos finden Sie unter www.hinzundkunzt.de.


Das Hamburger Straßenmagazin – 25 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe - Bild1

Der Verkauf des Magazins trägt dazu bei, dass Berührungsängste und Vorurteile zwischen Arm und Reich abgebaut werden. Foto: Andreas Hornoff

Das Hamburger Straßenmagazin – 25 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe - Bild2

Offizielle Scheckübergabe in Hamburg: Peter Winter, Geschäftsführer der Reichsbund Stiftung, mit Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender SoVD Hamburg, und Dr. Jens Ade, Geschäftsführung Hinz&Kunzt (v.r.n.l.) Foto: Rahlf/SoVD